«Bitte keinen Applaus!»
Mit dieser doch eher unüblichen Aufforderung überrascht Liedermacher Markus Maria Sorge zumeist sein Publikum. Am Sonntag, dem 10. November, gastiert er um 16:00 Uhr in der Autobahnkirche Zeestow. Rätselhaft auch der Titel seines Programms: «11 Bilder eines Zwischenraums oder Ich hätt’ da mal 10 Mille für dich». Doch wenn der letzte Ton verklungen ist, dürfte das Rätsel gelöst sein.
Sorge (*1960) ist etwas so seltenes wie ein «katholischer Theologe evangelischer Konfession». Die Anfänge mitgerechnet, schreibt er seit etwa 50 Jahren immer mal wieder ein Lied. Neun der allerbesten werden in Zeestow zu hören sein. Hinzu kommen drei wunderschöne skandinavische Songs, die er ins Deutsche übertrug. Denn 25 Jahre lang lebte Sorge in Norwegen, wo er nordische Liedkunst singen, spielen und lieben lernte.
Seine eigenen Texte haben sowohl kritisch religiöse, persönliche als auch politischeInhalte. Immer wieder geht es darum, wie Mensch sein nicht scheitern, sondern gelingen kann. Wie in Geschenkpapier wickelt Sorge seine Reime in ohrgängige Melodien, eine oft schöner als die andere, und begleitet sich mit jeweils einer seiner fünf Gitarren dazu. Ein swingender «Walking Bass» (Joshua Fahnert) kontrastiert mit gesprochenen Zwischentexten die Lieder, so dass nach und nach das Programm «11 Bilder …, 10 Mille …» entsteht.
Damit niemand nur zuhören muss, animiert Sorge sein Publikum aber auch zu ausgelassenem, mehrstimmigem Selbersingen. Sängerisch wenig Geübte merken so, dass sie eben doch singen können und wie viel Freude das macht!
Der Eintritt ist frei. Wem das Programm gefallen hat, der darf im Klingelbeutel aber hinterlassen, was ihm angemessen erscheint, and am Ende – wenn kein Geld, so natürlich doch reichlich Applaus spenden!