Afghanistan – was wir tun können…

Zur aktuellen Situation in Afghanistan schreibt Frau Luisa-Theres Sinate, die Flüchtlingsbeauftragte unseres Kirchenkreises, folgendes:


Hallo ihr Lieben,

ich weiß nicht, wie es euch geht, ich sitze im Moment teils wie gelähmt vor den Nachrichten aus Afghanistan, weil ich das Gefühl habe, so gar nichts tun zu können, um zu helfen, während es mir sehr nahe geht, weil ich Menschen kenne, deren Familie dort im Moment in völliger Verzweiflung und Unsicherheit sind.
Vielleicht geht es euch ähnlich und deswegen versuche ich ein bisschen aufzudröseln, was wir vielleicht doch tun können.

Für die Menschen da sein

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um die Geflüchteten aus Afghanistan anzuschreiben, die ihr kennt: eure Solidarität zu bekunden, zuzuhören, für sie da zu sein, auch wenn ihr sie vielleicht schon lange nicht mehr gesehen habt. Vielleicht könnt ihr manchen dadurch helfen, sich mit der Situation nicht ganz so alleine zu fühlen.

Petitionen und Mails schreiben

Ein paar Adressen für Petitionen und Mails, die vor allem fordern, dass möglichst viele Menschen noch aus Kabul gerettet werden:

Hilfestellung zu Mails an Bundestagsabgeordnete: https://www.kabulluftbruecke.de/

Petition: Luftbrücke für Afghanistan, Rettung ALLER gefährdeter Menschen, jetzt!
Petition: Aufnahme der Ortskräfte aus Afghanistan
Petition: Schafft sichere Fluchtwege aus Afghanistan!

Demonstrieren

Heute nachmittag/abend finden Demonstrationen für sichere Fluchtwege aus Afghanistan in Berlin und Potsdam statt.

Berlin: 17:00 Uhr Platz der Republik
Potsdam: 19:00 Uhr Alter Markt

Spenden

z.B. hier:

Afghanischer Frauenverein https://www.afghanischer-frauenverein.de/so-helfen-sie-uns/#spenden
Caritas: https://www.caritas-international.de/presse/presse/afghanistan-humanitaere-hilfe-muss-trotz-allem-weitergehen-ed26eeaf-40fc-4e37-af?searchterm=afghanistan+hilfe
Medica mondiale: https://www.caritas-international.de/presse/presse/afghanistan-humanitaere-hilfe-muss-trotz-allem-weitergehen-ed26eeaf-40fc-4e37-af?searchterm=afghanistan+hilfe

Beten

ein #LeaveNoOneBehind-Gebet

​Niemand zurücklassen – auch nicht in Afghanistan!
Gott, bist Du jetzt in Afghanistan?
Wir sind es nicht mehr, und die anderen auch nicht,
die gekommen waren und geblieben sind für lange Zeit.
So viele Kämpfe, so viele Verletzte, so viele Tote.
So viel Hoffnung, so viel Scheitern.
Wer zahlt den Preis?
Hat ihn schon längst bezahlt – und mit ihnen alle, die um sie weinen, hier und dort.

Gott, bist Du jetzt in Afghanistan?
Bei denen, die zurückbleiben, in größter Gefahr,
nur, weil sie Mädchen und Frauen sind,
weil sie eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien wollten,
weil sie Schulen gebaut haben oder
berichtet, über das, was auf den Straßen passierte,
weil sie gedolmetscht oder gekocht haben für die, die jetzt nicht mehr da sind.
Gott, bleib‘ Du dort, wo wir nicht mehr sind – aber bleib‘ auch bei uns,
und erinnere uns daran, was zu tun ist,
damit die, die jetzt um ihr Leben rennen,
nicht zurückbleiben müssen.
Amen

Text: Sabine Dreßler